Projekt
Als junge schwarze Sängerin kam Ela Fitzgerald in Begleitung ihrer Mutter zu einem Konzertauftritt vor dem weißen US-amerikanischen Publikum. Da die Mutter von Ella aufgrund ihrer Hautfarbe vor der Tür warten sollte, weigerte sich Ella aufzutreten. Dem Konzertveranstalter blieb nichts anderes übrig, als die Mutter reinzulassen. Das Konzert wurde zum künstlerischen Durchbruch der weltbekannten Jazz-Sängerin.
Dank Mut, Hartnäckigkeit, Ausdauerkraft und festem Glauben an sich selbst konnten viele Frauen trotz schwieriger Lebenslage, Diskriminierungen und unsicherer Situation erfolgreich werden. Im Zentrum meines Projektes stand nicht nur das Empowerment, sondern das Entdecken von eigenen Potenzialen durch die künstlerischen Mittel.
Die Idee für das Projekt Artwomculture entstand 2018 aus dem Gespräch mit einer kürzlich nach Siegen zugewanderten Frau. Ihre Aussage „Mich braucht doch hier niemand und ich kann hier nichts werden“ bewegte mich, ihr das Gegenteil zu beweisen. Es stellte sich in den Gesprächen mit anderen zugewanderten Frauen heraus, dass sie viele Potenziale mitbringen und nur Motivation und Unterstützung brauchen, um sie zu verwirklichen und ihre Leidenschaften zu entdecken. Dann war da noch der Wunsch nach Gesellschaft und nach einer gemeinsamen Beschäftigung, die herausfordernd und kreativ sein sollte. Was würde sich hier besser als künstlerische Arbeit eignen?
Es ist für mich wichtig, dass die Frauen sowohl einen geschützten und vertrauten Raum haben, um sich austauschen und gemeinsam an Problemlösungen zu arbeiten, als auch dass die Teilnehmerinnen nicht isoliert bleiben und soziale und künstlerische Infrastruktur ihrer neuen Heimatstadt kennenlernen. Sie werden dadurch sicherer in ihrem Umfeld, fühlen sich als ein Teil der Gesellschaft und transportieren dieses Gefühl an andere Frauen.
Wir freuen uns auf weitere gemeinsame künstlerische Erlebnisse, auf kreative Inspirationen und Möglichkeiten, eigene Quellen des Selbstvertrauens zu finden!
Natalia Neumann
Projektleiterin und Kulturmanagerin